Meine Lebenseinstellung
Ich will verstanden sein.
Doch wie soll man mich verstehen können,
wenn ich meine Gedanken nicht mitteile?
Tatsächlich gründen all meine Veröffentlichungen
in meinen nie endenden Gedanken darum,
wie man das Miteinander von Menschen bereichernd gestalten
und Konflikte vermeiden kann.
Vielen Konflikt-Beobachtungen stehe ich ratlos gegenüber,
weil ich wohl die Ursachen sehe,
aber keine Möglichkeit,
wie man sie umgehen könnte.
Doch manchmal erkenne ich nicht nur die Ursachen,
sondern auch klare Wege,
wie man solche Konflikte wirksam vermeiden kann.
Dann setz ich mich hin,
forme meine Gedanken in Worte und stelle sie zur Verfügung.
Das ist wie bei allen anderen Medien-Veröffentlichungen:
Man muss sie nicht lesen,
aber man kann
man muss aus ihnen keine Erkenntnisse ziehen,
aber man kann.
Es gibt aber noch viel mehr Dinge,
über die ich mir Gedanken mache
und vielleicht tragen diese besser dazu bei,
mich und meine Intentionen zu verstehen,
als die Empfehlungen,
die ich bisher veröffentlichte,
denn diese sind immer ein Endprodukt
und vielleicht mag für den Einen oder Anderen
der Weg dorthin viel aufschlussreicher sein.
Für jeden den es interessiert,
hier eine meiner kleinen Küchentisch-Philosophien:
Erst der Tod gibt dem Leben seinen Sinn
Erst als ich begriff, dass mit dem Tod alles zu Ende ist,
begann ich wahrhaft und wirklich zu leben.
Eines Tages
werde ich sterben.
So wie jedes Lebewesen.
Dann gibt es mich nicht mehr
Und ich werde nicht mehr lachen,
nicht mehr weinen,
nicht mehr sprechen,
nicht mehr handeln,
nicht mehr denken,
nicht mehr fühlen können.
All das kann ich nur,
so lange ich lebe.
Alles was ich tun, sagen und fühlen möchte,
weil ich der Überzeugung bin, dass es wichtig ist,
muss ich jetzt tun, sagen und fühlen,
weil ich nicht weiß, wann meine Stunde schlägt.
Aber was ist wichtig?
Bin ich denn wichtig?
Ich kann wichtig sein.
Für die, die mich lieben
und von mir geliebt werden wollen.
Für die, die ich liebe
und von denen ich geliebt werden will.
Egal wie lange ich lebe, es wird nie genug sein,
um all die Liebe zu geben, die ich geben möchte.
Ich wurde in liebenden Gefühlen
und Zuwendung zweier Menschen gezeugt.
Ich wurde durch den Leib des Einen
und die Fürsorge des Anderen lebensfähig.
Ich wurde durch viele weitere Menschen,
denen ich seither begegnete, geformt.
Alles was ich bin,
verdanke ich anderen Menschen.
Sie verhalfen mir zu den Erfahrungen,
die mich prägten,
gleichgültig ob es schmerzhafte waren,
die meinen Lebenswillen herausforderten
oder ob es beglückende waren,
die meinen Lebenswillen anfeuerten.
Was bleibt von mir zurück,
wenn ich eines Tages sterbe?
Nur das, was ich in anderen bewirkt habe.
Ich kann nur für Menschen wichtig sein,
so lange es eine Menschheit gibt.
Bücher verbrennen, Monumente zerfallen.
Was ich in einem einzigen Menschen bewirke,
kann über alle Generationen weitergegeben werden.
Wenn ich einem anderen Menschen in schwerer Zeit
beigestanden und ihm zu neuen Mut verholfen habe,
bleibt etwas von meiner Zuversicht in ihm zurück.
Er kann etwas von dem, was ich ihm gab, weitergeben.
Wenn ich einem anderen Menschen geholfen habe
etwas zu verstehen und sein Wissen erweitert habe,
bleibt etwas von meiner Einsicht in ihm zurück.
Er kann etwas von dem, was ich ihm gab, weitergeben.
Wenn ich einen anderen Menschen beglückt habe,
indem ich ihm Zuwendung und Aufmerksamkeit schenkte,
bleibt etwas von meiner Liebe in ihm zurück.
Er kann etwas von dem, was ich ihm gab, weitergeben.
Erst wenn ich eines Tages gehe,
dann beantwortet sich die Frage
ob ich wichtig gewesen bin.
Niemand wird sie je mit Worten beantworten,
nicht darüber reden oder schreiben,
aber es wird Menschen geben,
egal ob sie sich an mich erinnern oder nicht,
in denen ein Funke meines Seins weiter wirkt.
Mögen viele Menschen ihr Heil darin suchen,
irgendwelchen Göttern gefallen zu wollen
und danach streben von ihnen geliebt zu werden,
ich suche und finde meine Erfüllung immer in Menschen.
Der Weg zu den Menschen ist nicht immer leicht.
Viele Steine liegen im Weg.
Manchmal lege ich sie hin,
manchmal die anderen.
Ich kenne die Steine in meinem Herzen sehr gut:
Der eine heißt Unerbitterlichkeit,
der andere Unverzeihlichkeit.
Beide haben sich aus den Schmerzen geformt,
die mir andere Menschen zufügten.
Wenn ich anderen die Chance einräumen möchte
zu erkennen, womit sie andere verletzen
und worin ihr Handeln gründet,
muss ich die Steine aus dem Weg räumen,
die ich selbst gelegt habe.
Ich muss die Bereitschaft mitbringen,
ihnen Fehler zu verzeihen,
die sie in Unkenntnis
oder Unbedachtheit gemacht haben.
Es braucht meine Risikobereitschaft,
meine Verletzlichkeit zu zeigen,
um den Weg zu den Menschen,
die mich umgeben,
die mich beeinflussen
und von mir beeinflusst werden,
die mich inspirieren
und von mir inspiriert werden,
die mir helfen
und denen ich helfen kann,
frei zu halten.
Es wird immer Menschen geben,
die sich keine Gedanken darum machen,
was sie anderen antun,
aber die Zahl derer,
die ihren Mitmenschen mit Umsicht begegnen,
steigt von Tag zu Tag.
Die einen werde ich niemals erreichen können.
In der Gemeinschaft der Anderen
will ich mich bemühen dahingehend zu wirken,
dass die Menschheit eines Tages
menschenwürdig lebt und handelt.
Jeden Tag, so viel ich kann, bis ich sterbe.